Altes Vogteischloss Pleinfeld
Das Alte Vogteischloss steht in Pleinfeld im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Es wird auch als Klostervogtei, Altes Schloss, Hohes Haus oder Kloster bezeichnet. Das ortsbildprägende Bauwerk mit der Adresse Kirchenplatz 1 und 3 ist unter der Denkmalnummer D-5-77-161-15 als Baudenkmal in die Bayerische Denkmalliste eingetragen.[1]
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Schloss steht auf einer Erhebung in der Ortsmitte von Pleinfeld am Kirchenplatz südlich der Nikolauskirche auf einer Höhe von 382 m ü. NHN.[2] Der als Schlossgarten bezeichnete ehemalige Klostergarten grenzt direkt an.[3] Der Platz vor dem Schloss wird umgangssprachlich als Schlossplatz bezeichnet. Auf dem Platz befindet sich der Wolfram-von-Eschenbach-Brunnen (es wird angenommen, dass Wolfram von Eschenbachs Familie aus Pleinfeld stammt).[4] Neben der Schlossanlage befindet sich der ehemalige Klostergarten, heute Schlossgarten genannt. Der im Garten befindliche Tauben-Brunnen mit mittelalterlichen Elementen wurde während der Sanierung des Vogteischlosses errichtet. Er soll den Taubenzüchterverein und andere Vereine ehren.
Geschichte und Baubeschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Über die Entstehung des im Kern mittelalterlichen, dreigeschossigen Zweiflügelbaus ist wenig bekannt.[2][5] Erstmals erwähnt wurde er 1136 als Besitz der Herren von Pleinfeld, 1435 wurde das Bauwerk vom Bistum Eichstätt erworben und als Verwaltungsgebäude genutzt.[6] Im 17./18. Jahrhundert wurde es umgestaltet. Später diente das Schloss als Mädchenschule, Arzthaus, für Wohnungen der Eisenbahnbau-Ingenieure während der Errichtung der Ludwig-Süd-Nord-Bahn im 19. Jahrhundert, als Betsaal für Protestanten vor dem Bau der Petruskirche sowie als Sitz des Landgerichts. Von 1866 bis 1880 befand sich im Gebäude eine Präparandenschule.[7] Nach dem Zweiten Weltkrieg wohnten im Gebäude Vertriebene und ausgebombte Städter.
Gegenwärtig beherbergt das Gebäude die Gemeindebücherei und das Heimat- und Brauereimuseum. Seit 2006 ist dort auch das Mehrgenerationenhaus Pleinfelds untergebracht.[8]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler – Bayern I – Franken. Deutscher Kunstverlag, München, Berlin 2008, ISBN 978-3-422-03116-6, S. 677.
- Gotthard Kießling: Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (= Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]: Denkmäler in Bayern. Band V.70/1). Karl M. Lipp Verlag, München 2000, ISBN 3-87490-581-0, S. 491.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eintrag zu Schloss Pleinfeld in der privaten Datenbank Alle Burgen.
- Lage des Schlosses im BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ehem. eichstättisches Vogteischloss, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (PDF, abgerufen am 27. April 2018).
- ↑ a b Topographische Karten, Bayerisches Vermessungsamt (BayernAtlas)
- ↑ Schlossgarten am Bürgerhaus. Markt Pleinfeld. Abgerufen am 27. April 2018.
- ↑ Gottfried Mertens: Markt Pleinfeld. Ein Blick in die Vergangenheit. Eichstätt 1984. S. 37.
- ↑ Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Franken. Die Regierungsbezirke Oberfranken, Mittelfranken und Unterfranken. Bearbeitet von Tilmann Breuer u. a., Deutscher Kunstverlag, München 1979, S. 677.
- ↑ Eintrag zu Pleinfeld in der privaten Datenbank Alle Burgen. Abgerufen am 4. Dezember 2018.
- ↑ Nach dem 2. Weltkrieg ( vom 7. Oktober 2019 im Internet Archive). Grundschule Pleinfeld. Abgerufen am 7. Oktober 2019.
- ↑ Mehrgenerationenhaus Pleinfeld ( vom 2. Mai 2016 im Internet Archive), abgerufen am 13. April 2024.
Koordinaten: 49° 6′ 22,2″ N, 10° 59′ 12″ O